Roman Klonek
Projektbeschreibung
Roman Klonek wird sich mit dem Thema “Die neue Sinnlichkeit” in seinem bevorzugten Medium, dem Holzdruck auseinandersetzen.
Die Wiederenddeckung alter, analoger Medien wird vielerorts als angenehme Alternative zur “glatten”, digitalen Welt angesehen.
Ihn interessiert besonders wie gerade durch die an sich anachronistische Holzschnitzerei zeitgenössische Reaktionen, zB auf Kunstgeschichte und Comickultur, erzeugt werden können.
Er möchte hierbei gerade die Entwicklung des japanisches Holzschnittes näher betrachten. Von der Tradition des Ukiyo-e (Bilder der fließenden Welt) etwa führen über den Shin-Hanga (neuer Holzschnitt) recht deutliche Linien – nicht nur zum zeitgenössischen Manga sondern auch über die europäische Moderne bis in die aktuellen Kunstlandschaft.
Diese Entwicklungen mit ihren zahlreichen Verästelungen und Überlagerungen sind für ihn Forschungsgebiet und künstlerische Inspiration gleichermaßen.
Reizvoll ist für ihn besonders die Idee des „Genrebildes“ in Verbindung mit „fliessender Welt“ im zeitgenössischen Kontext.
Dazu gehört freilich auf einer weiteren Ebene auch ein Wandel innerhalb anderer – imaginärer Welten, mit ihren besonderen Geschichten und Charakteren.
Gerade bei komplexen Zusammenhängen ist der Holzdruck durch seine Jahrhunderte alte Tradition nicht nur ein adäquater Übersetzer von Geschichte ins Zeitgemäße – er ist darüber hinaus, insbesondere durch seine (technisch bedingten) Abgrenzungen und Einteilungen, auch eine Metapher für eine neue Klarheit und Sinnlichkeit.
Kurzvita
Bereits in jungen Jahren emigrierte der in Kattowitz/Polen geborene Roman Klonek mit seiner Familie nach Deutschland, wo er auch heute noch lebt. Während seines Grafik Studiums an der FH Düsseldorf entdeckte er seine Vorliebe für den Holzschnitt und spezialisierte sich auf die Technik des “verlorenen Schnittes”. Bei diesem besonderen Verfahren werden die einzelnen Farbebenen des Bildes durch schrittweises Abtragen – und mittels einer einzigen Druckplatte schichtweise auf das Trägermaterial übertragen.
Betrachtet man Kloneks Werk erkennt man rasch seine Vorliebe für sehr reduzierte, oft tierähnliche Wesen. Zuweilen erinnern sie an die Geburtsstunde des Comics. Die Charaktere, die seine Welt bevölkern, sind alles andere als Superhelden. Vielmehr könnte man sie als Versuchskaninchen bezeichnen, die im Labor des Zeichners auf ihre Bestimmung warten. Dieser zieht im Hintergrund die Strippen, stellt ihnen Fallen, hält Fettnäpfchen bereit und beobachtet dann, gemeinsam mit dem Betrachter, was wohl passiert.