Naturkatastrophe vs. Kultur: Bilder vom zweiten Wochenende
Das Elbe-Hochwasser hat das kulturelle Leben in Magdeburg vorerst lahm gelegt. Zum Feiern war uns am zweiten Mystique-Wochenende nicht zumute, Besucher kamen kaum. Wer sich trotzdem auf den Weg in die Alte Neustadt machte, konnte sich bei Auftritten u.a. von Johnny Rockskin, Matthew Graye, Men should brothers be und ppf (Harry Klein München) ein bisschen vom Sandsäcke füllen und stapeln erholen.
Obwohl wir viel Kritik dafür bekamen, haben wir uns dafür entschieden, die Konzerte nicht abzusagen, denn Kultur sollte unserer Meinung nach nicht nur in “guten Zeiten” existieren. Der Intendant der Oper in Halle, Axel Köhler, hat das in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt sehr treffend formuliert:
“Wenn die Begründung der Absage lautet: ‘Die Stadt kann nicht feiern, wenn Menschen in Not sind“, dann wird die Kultur automatisch mit Volksbelustigung in Art einer Fanmeile auf eine Stufe gestellt,die jederzeit verzichtbar ist. Das unterschwellige politische Signal (…) lautet: Wir können Kunst in dieser Situation nicht gebrauchen, wir wollen die Kunst und Kultur nur dann, wenn es uns gut genug dafür geht, als verzichtbares Sahnehäubchen also. Aber zur Bespaßung sind wir Künstler nicht auf der Welt und genau die Funktion in der Gesellschaft, die Kunst und Kultur haben sollte, hätte in dieser Notsituationen zum Tragen kommen können und müssen und hätte eine enorme positive Energie entfaltet.”
Nichtsdestotrotz fühlen wir natürlich mit denen, die Haus und Besitz verloren haben und werden einen kleinen Beitrag zum Wiederaufbau leisten, indem wir die Einnahmen des zweiten Wochenendes sowie fortan 1 Euro pro verkaufter Eintrittskarte als Spenden sammeln und den Betroffenen zukommen lassen.
Fotos: photopunk.me
Ihr habt also Kritik einstecken müssen weil Ihr das Konzert nicht abgesagt habt-kann man drüber diskutieren!-aber sarkastische Möchtegern-Weisheiten auszuteilen:(Zitat Altmark-Zeitung v.18.06.13) Karsten Steinmetz zur geringen Besucherresonanz:
“Naturkastrophen haben eben mehr Unterhaltungswert als Kultur” ist für mich auf gut deutsch: psueudo-intellektuelles Geblubber eines gnatzigen Kleinkindes! Schade! Mit solchen Äusserungen bleibt Ihr weiterhin unter euch! Und für mich als gebürtigen Magdeburger und in dieser Stadt berufstätigen Kulturinteressierten mal wieder eine Provinzposse zum Kopfschütteln!
Kurzum: DAS WAR EIN EIGENTOR!