Jendrik Helle
Manchmal bezeichne ich mich mit einem Augenzwinkern als „Cyber-Expressionist.“ Diese Bezeichnung leitet sich von einem Begriff aus der Kunstgeschichte her ab. Wenn im Expressionismus versucht wurde archaische Gefühle und deren Entfremdung in der Moderne auszudrücken, so thematisieren meine Werke die Entfremdung, die im Umgang mit dem Rechner wahrgenommen werden kann. Was passierte mit der individuellenWahrnehmung als die digitalen Bilder auf die Menschheit einströmten? Meine Generation wuchs mit der digitalen Revolution auf: Von den groben Pixelbildern der ersten Unterhaltungssoftware bis zu den neuesten Digitalwelten sind es nur wenige, unwiderrufliche Jahre. Mit den Mitteln der Malerei, einem Medium der Entschleunigung, reflektieren meine Bilder die existentiellen Bedingungen „Wahrnehmung“ im sich wandelnden Cyberspace. Dazu stellen sowohl meine Malereien, und begleitend dazu meine Kunstaktionen, geistesgeschichtliche Bezüge her, um mediale Tendenzen und Strukturen personifiziert assoziierbar zu machen.
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