Kunstpreis des KulturAnkers vergeben
Der KulturAnker hat die drei schönsten Zellen in der Ausstellung „Die neue Sinnlichkeit in der zeitgenössischen Kunst“ in der JVA Magdeburg gekürt und damit erstmals den Kunstpreis des KulturAnkers verliehen. Aus über 300 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und der Welt wurden die drei besten ausgewählt. Die drei Preise sind mit 1000 €, 500 € und 200 € dotiert.
Die Jury bestand aus Prof. Karl Oppermann (ehem. Professor für freie Malerei an der Universität der Künste Berlin), Dr. Annegret Laabs (Direktorin Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg), Lu Potemka (Inhaberin Galerie Potemka Contemporary Art Leipzig) und Sabine Ullrich (freie Kuratorin, Kunsthistorikerin).
Die Preisträger v.l.n.r.: Jens Besser (3. Preis), Juana Anzellini (1. Preis), Elif Avşar (2. Preis).
Der 1. Preis geht an Juana Anzellini für ihre Malereien mit dem Titel „Die verlorene Klarheit“. Die aus Kolumbien stammende Künstlerin studiert in Greifswald Bildende Kunst. Die Jury urteilt: „Die Künstlerin malt Politiker und Parlamentarier verschiedener Nationen, die sich in einem Prozess „leidenschaftlicher“ Erblindung befinden. Der Prozess der Erblindung beschränkt sich nicht auf das Auge, sondern umfasst das Innere und Geistige. (…) Juana Anzellinis Arbeiten reflektieren sowohl
das Thema als auch den Ort der Ausstellung mit seiner Geschichte auf vielschichtige Weise: inhaltlich, formal, assoziativ und konkret.“
Den 2. Preis erhält die türkische Künstlerin Elif Avşar für ihre Videoinstallation „Insomnia/Dystopian Self Portrait“. Die Jury dazu: „Eliv Avşar hat mit ihrer sehr klaren unaufgeregten Darstellungsweise ein eindringliches Bild geschaffen, das auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam macht. Durch die Wahl des Themas „Selbstbildnis” entsteht eine sehr persönliche, mutige und formal sehr gelungene Interpretation einer Situation, in der z.B. wie in ihrem Heimatland, politische Freiheitsrechte wie Meinungsäußerungs- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt sind.“
Den 3. Preis erhalten der Dresdener Künstler Jens Besser und der kanadische Künstler Vilx für ihre in Zusammenarbeit entstandene Wandmalerei „untitled“. Die Jury urteilt: „In ihrer Arbeit mit dem Subtitel “Beer Waiting and Needle Caps” ist es dem Kanadier Vilx und dem Dresdner Künstler Jens Besser gelungen ein zeitgemäßes und humorvolles Gemeinschaftswerk zu schaffen.“
In drei Wochen, am 20. September 2015, schließt die JVA Magdeburg wieder ihre Pforten. Die Ausstellung ist freitags von 16 bis 21 Uhr geöffnet und samstags/sonntags von 12 bis 21 Uhr. Eine Tageskarte kostet 8 € (7 € ermäßigt, 5 € bis 18 Jahre, freier Eintritt bis 12 Jahre).