Patricia Gintschel
Projektbeschreibung
Gintschel wird die Interaktion molekularer Welten zu einem raumfüllenden, sinnlich erlebbaren Farb- und Lichtspiel. Die Künstlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für molekulare Immunologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verbindet modernste Forschungsmethoden in einem Hybrid aus Fotografie, Malerei und Lichtkunst. Begleitet von einem, von dem Komponisten und Künstler Henning Penske entwickelten Soundkonzept werden die kleinsten Teilchen des Körpers audiovisuell zum Leben erweckt. Assoziationen zur Welt des Galaktischen wirken auf den Betrachter ein und verbinden so in Bild und Wahrnehmung den Mikro- mit dem Makrokosmos.
Als Ausgangspunkt für ihre Kunstinstallation verwendet Patricia Gintschel verschie-dene komplexe Bildgebungstechniken aus der molekularbiologischen Forschung, mit denen direkt die Interaktion von Zellen beobachtetwerden kann.
Mittels Intravitaler 2-Photonen Mikroskopie können Zellen im lebenden Gewebe direkt beobachtet und charakterisiert werden.Die Multi-Epitope-Ligand-Kartographie, auch MELC-Technologie, basiert auf Weitfeld-Fluoreszenzmikroskopie. Sie erlaubt räumliche Darstellung von bis zu 100 fixierten Zellen in Gewebeproben in der Auflösung eines Lichtmikroskopes.
Als erstes werden die mittels der wissenschaftlichen Bildgebungstechniken gewonnen Einblicke in den menschlichen Körper auf ein spezielles transparentes Trägermaterial gedruckt. Im nächsten Schritt arbeitet Patricia Gintschel,mit fluoreszierenden Farben, in künstlerischer Überhöhung, die Interaktion zwischen den einzelnen Akteuren dieses molekularen Spektakels heraus. Aber erst die Lichtinstallation mit ihrem wallenden Wechselspiel zwischen Licht und Dunkelheit macht den „Tanz der Moleküle“ dem Betrachter sichtbar.