Richard Rabensaat
Projektbeschreibung:
sleeping – Performance und Bilder
Performance:
Der Performer ist zunächst in einen Kokon aus diversen Lagen von Klebeband eingewickelt und liegt wie
eine frühzeitliche Mumie reglos im Raum. Musik ertönt leise im Hintergrund. Nach einiger Zeit beginnt
der Performer sich zu bewegen, es wird offensichtlich, dass die Befreiung aus dem Kokon beabsichtigt ist.
Allmählich gelingt diese (dank eines Messers, das der Performer in der Hand hält, während er eingewickelt
wird). Nun befreit, beginnt der Performer einen Text, der verschiedene Schlafstadien thematisiert. Zum Abschluss
der Performance verlischt das Licht und der Performer streicht den Anwesenden mit einer Feder über
das Gesicht. Die Zahl der Teilnehmer der Performance ist limitiert, die Performance kann jedoch mehrfach
stattfinden.
Die Performance impliziert in ihrer geplanten Form die Befreiung aus einem Zustand, in dem der menschliche Körper vollständig von allen sinnlichen und sensitiven Reizen abgeschnitten ist. Durch die Befreiung aus dem Kokon wird der dann nackte und damit verwundbare Körper sichtbar. Es werden daher die beiden Stadien der vollständigen Abschottung und der maximalen Ausgeliefertheit und Verletzbarkeit des Körpers thematisiert.
Bilder:
Im Raum der Performance hängen verschiedene Farbtafeln aus Karton mit einer Größe von ungefähr
1x2m. Darauf finden sich Zeichnungen und Collagen von Körperdarstellungen und anatomischen Zeichnungen.
Die Bilder sind nicht zuletzt die Erinnerung daran, dass alles Fühlen und alle Sinnlichkeit stets ein
körperliches Substrat benötigt, damit die sensitive Empfindung wahrgenommen werden kann. Abseits einer
Illustration versuchen die Bilder durch in sich verwobene Farbschichten und miteinander schwingende Farbklänge
auf die Fragilität und Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers aufmerksam zu machen.
Kurzvita:
Richard Rabensaat
Künstler und Journalist. Nach einem abgeschlossenen geisteswissenschaftlichen Studium Teilnahme
und Organisation von und an zahlreichen Ausstellungsprojekten mit Installation und Malerei und
Performance im In- und Ausland; lebt und arbeitet seit den 90er Jahren in Berlin – u.a. Organisation:
Vortrags/Diskursreihe: „Visual Display“, Galerie Nord, Berlin Moabit; Performance Festival „Motion“
2003 bis 2009, Berlin ; “urban constructions” Performance Festival Berlin Mitte 2012/2013; Berliner
Liste: Performances (2014); “Devils encounter one” Performance Festival auf dem Berliner Teufelsberg/
Field Station (2014)
journalistische Arbeit für verschiedene Magazine und Zeitungen (Zitty, Welt, Neues Deutschland, Tagesspiegel
u.a.)