Vanessa May
Projektbeschreibung
„Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist.“
Goethe formulierte bereits vor mehr als 200 Jahren was wir heute nur allzu gerne aus den Augen
verlieren. Was aber wäre, wenn wir uns unserer Entbehrlichkeit nur zu bewusst wären, uns sogar deswegen vor der Welt verschanzen würden? Was wäre, wenn wir zum eigenen Schutz aussteigen würden aus einer Gesellschaft, in der jeder beliebig austauschbar und nichts von Bestand ist?
Wir haben versucht uns dieses Szenario vorzustellen:
Ein Reh ohne Beine, durch einen Ast mit seiner Umgebung scheinbar verwachsen, blickt misstrauisch in Richtung Tür, hinter der es den heimlichen Voyeur vermutet. Die Gefängniszelle in dem es sich befindet hat keinen Ausgang, die Tür zur Außenwelt reduziert sich auf ein Schlüsselloch im Inneren eines Löwenmauls, das drohend die Zähne zeigt, beschützt von zwei Greifen und dennoch zu einem Blick hinein verführt.
Was vermeintlich verniedlicht anmutet, verliert die Illusion des Drolligen, da das Messer gewetzt wird, mit dem uns, wenn auch mit einem Augenzwinkern, die scheinbaren Klarheiten und angenommenen Sicherheiten bloßgelegt und uns somit die Ambivalenz und Zerbrechlichkeit unseres Daseins vor Augen geführt wird.
Kurzvita
geboren 1988 in Worms
Seit 2012 Studium der Bildenden Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Roth
2012 Abschluss
2009-2012 Studium der Bildenden Kunst an der Freien Kunstakademie
Mannheim (FKAM) bei Barbara Hindahl und Michael Witlatschil
2008-2009 Studium der Freien Malerei an der Akademie Faber-Castell in Stein bei Nürnberg bei Prof. Jörg Bachhofer