Albrecht Fersch
Installation: PLASTOPHYSIOLOGISCHES NEURONENRIFF
Wir hängen spinnige Fangnetze in den Wind. Von Welt umspült sitzen wir ihr zu Fuße und fischen, angeln, fangen die Fliegen. Wir sind Korallentiere, klebrige Neuronen, die nach Nahrung fingern, die ihre Tentakel in die Welt strecken und vorbeischwimmende Partikel aufsaugen, die Fühler in die Meeresströmung hinaushängend, sich nährend von dem, was hängen bleibt, um sich Gedankenkäfige zu bauen, um sich widergespiegelt zu finden, um die Welt zu verstehen, um sich selbst verstehen zu lernen.
Albrecht Fersch geb. 1970 in Unterfranken
Studium an der Akademie der Künste in München Weiterbildung im essentiellen Theater (Lothar Hahn) Weiterbildung zum Kunsttherapeuten (DGKT anerkannt)
– zahlreiche Ausstellungen mit Schriftbildern, Malerei und Objekten, Installation und Performance – Bühnenbildgestaltungen im Mondstaubtheater Zwickau
– Arbeiten als Eiskünstler bei Alpeniglu und in der White Lounge
– Eventgestaltungen “Abend der Sinne“ im Dunkelrestaurant „Nocti Vagus“
– Leiter von Gestaltungswerkstätten zum Greizer Theaterherbst
– Kreativ-Werkstätten mit Erwachsenen und/oder Jugendlichen/Schülern in Zwickau, Berlin, u.a. – Künstlerischer Leiter des SUPERTHEATER 2012
Albrecht Fersch baut komplexe Installationen und Bühnenbilder, er schnitzt Schnee, malt Tanz, leitet Gestaltungswerkstätten, schreibt verschmolzene Lyrik und erforscht den Logorealismus. Zuletzt rief er das Supertheater ins Leben. Er liebt die Widersprüchlichkeit, sucht im Chaos nach Ordnung, verbindet Innen und Außen. Seine Absicht: Beziehungen schaffen oder aufzeigen, Zusammenhänge verbildlichen. In einem enzyklopädisch gestrickten Spinnennetz das Weben der Welt einfangen – nicht nach Alphabet sondern nach Bedarf geordnet. Neben den Vernetzungsintentionen gibt es in seinen Arbeiten kuratorische und dokumentararchäologische Aspekte.