Juliane Noack

Juliane Noack

1984-2015, Skulptur, Schmuckobjekte, Installation

Juliane Noack plante eine Zelle mit Objekten und Masken, ummantelt von Rauhfaser. Eine
Pareidolie, die von mehreren Personen gleichzeitig wahrgenommen wird.

Juliane Noack starb am 24. März 2015 im Alter von 30 Jahren beim Flugzeugabsturz in den
französischen Alpen. Ihre Teilnahme an dieser Ausstellung wurde damit unmöglich. Mit dem
folgenden Konzept hat sie sich für die Ausstellung vorgestellt.

Projektbeschreibung

Figürliche Skulptur, tragbare Schmuckobjekte und Installation flossen in vielen Arbeiten von Juliane
Noack ineinander über. Ihre Arbeiten suchen und bieten Möglichkeiten der Interaktion an, sei es
“Hummer” (2013), der sich als tierischer Begleiter wie ein Haustier auf der Schulter platzieren lässt
oder ihre Wandinstallation “24” (2014) bestehend aus 24 abstrahierten Tiermasken. Prof. Daniel
Kruger, ihr früherer Professor an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle, schreibt in
seinem Nachruf auf Juliane Noack, ihre Arbeiten “legen Charaktertypen oder Persönlichkeiten
nahe, ohne sich direkt auf eine Person zu beziehen

Pareidolien ⃰
Die Gefängniszelle als Assoziationsraum.
Stell dir vor, du verbringst deine Zeit in einem kleinen Raum. Stell dir vor, du verbringst viel Zeit in
einem sehr kleinen Raum. Stell dir vor, dieser Raum birgt nicht viel, nur dein Bett und ein
Schränkchen. Und das Fenster ist klein und die Tür ist groß und schwer und öffnet sich nicht. Dein
Blick streift über die Wände, bleibt stehen und deine Augen fokussieren eine Stelle, bleiben einfach
daran hängen und sehen nichts. Nur die Wand. Und die Tapete. Je länger du hinschaust, erkennst
du das Muster auf der Wand, und es entstehen Verbindungen in deinem Kopf, und aus deinem
Gedächtnis kriechen Erinnerungen und Bilder, und sie verknüpfen sich mit dem was du siehst und
lassen Gesichter formen und Landschaften, und hast du sie einmal gesehen, wirst du sie immer
wieder sehen, an dieser Stelle, auf dieser Wand, in diesem Raum.

 

Vita

1984 / Geburt in Halle
2004-2012 / Studium der Plastik im Fachgebiet Schmuck an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle (Diplom)
2007 / Arbeitsaufenthalt & Präsentation in der Städtischen Galerie Wolfsburg sowie Arbeit im Prehistorischen Museum Halle
2009 / Studienaufenthalt an der Estnischen Kunstakademie Tallinn (EKA)
2009 / Mitgründung des hr.fleischer e.V., Kunst & Projektraum KIOSK am Reileck
2013 / Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt & der „Kloster Bergesche Stiftung“
seit 2013 / lebt und arbeitet als Freie Künstlerin in Leipzig
24.03.2015/ Tod in Frankreich

Sinnlichkeit 2015 Juliane-Noack_photoJoerg-Lipskoch_web

Juliane Noack_Maske_aus der Serie 24_Foto Matthias Behne_1500x1000


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