Kubanische Schauspielerei bei der SINNLICHKEIT
Es ist schon früh was los in der ehemaligen JVA. Der Grund? Heute wird zum zweiten Mal das Kindertheaterstück „Ruandi und Levi“ aufgeführt.
Die großen Tore sind geschlossen, heute geht es durch den Besuchereingang. Und davor stehen auch schon einige neugierige Besucher. Die Tür ist noch verschlossen, Kinder schauen sich um, wollen einen anderen Eingang suchen. Dann Punkt um 11 Uhr öffnet sich die schwere Tür und… ein Hund bellt uns entgegen. Kein echter Hund, nein. Das Schauspiel beginnt.
Wir werden freudig begrüßt und mit Klanghölzern und Hundegebell zum ersten Ort des Schauspiels geleitet. Hinter den hohen Gefängnismauern beginnt Levi, der einen großen Strohhut trägt, mit der Erzählung.
Die Geschichte von „Ruandi und Levi“ handelt von der Flucht des Sklaven Ruandi auf Kuba im 19. Jahrhundert. Er flieht vor seinem Sklavenhalter und träumt von einem besseren Leben in Freiheit. Auf seiner Flucht begegnet er verschiedenen Wesen, die ihm auch Steine in den Weg legen.
Man könnte annehmen, dass die Geschichte über das Leben eines Sklaven für Kinder nicht verständlich ist. Doch durch die farbige Kleidung der Schauspieler ist das Schauspiel einerseits sehr schön anzusehen. Durch kubanische Gesänge und musikalische Untermalung bringen die Schauspieler ihre Emotionen sehr gut rüber, sodass auch Kinder gut folgen können. Das Stück ist gleichzeitig ein kleiner Rundgang über das Gelände der ehemaligen JVA. Denn nach jeder Szene wird der Ort gewechselt. So sitzt man sich nicht fest, sondern geht mit Ruandi den Weg in die Freiheit.
Wollt ihr auch nicht verpassen?
Es gibt noch drei weitere Aufführungen. Von Montag (24.8.) bis Mittwoch (26.8.) jeweils um 11 Uhr könnt ihr euch das Stück ansehen.
