Ricarda Hoop

Rätselhafter Humor einer Eintagsfliege

An dem Thema der Ausstellung interessiert mich vor allem die Alltäglichkeit der Mystik. Das mag auf dem ersten Blick absurd klingen, da dieser Begriff ja eigentlich auf etwas “Göttliches oder Geheimnisvolles” verweist. Die Frage ist jedoch, ob nicht die Alltäglichkeit auch eine Seite der Mystik, sozusagen eine Oberfläche, ist? Ich untersuche zeichnerisch/malerisch alltägliche Dinge, Orte, die mich umgeben, einzelne Gegenstände, die ich interessant oder humorvoll finde. Dabei suche ich den Zauber und manchmal auch die Ironie, die in den Dingen wohnt. Man kann unsere Wohnungen als Wunderkammern, als (An-)Sammlung von Dingen, betrachten. Als Orte, die also unser Verhältnis zur Welt und unsere Sehnsüchte widerspiegeln. Hinter den sichtbaren Dingen verbirgt sich eine zweite geheimnisvolle “Wirklichkeit”

“Immer wenn er seinen Sohn Superman spielen sah, dachte er unwillkürlich an seinen Freund S., als bezöge sich das S auf dem T-Shirt seines Sohnes nicht auf Superman, sondern auf seinen Freund. Und er wunderte sich über diesen Streich, den sein Kopf ihm da spielte, indem er immer wieder eine Sache in eine andere verwandelte, als befände sich hinter jedem realen Gegenstand ein Schattengegenstand, der in seinem Geist genauso lebendig war wie das, was er mit den Augen wahrnahm; und am Ende konnte er gar nicht mehr sagen, was er davon nun eigentlich wirklich sah.” (Paul Auster, Die Erfindung der Einsamkeit)

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