Vaclav Karel Harsa

Vita

Vaclav Karel Harsa wurde 1979 in Prag, Tschechoslowakei, geboren. 1982 emigrierte seine Familie und er in die BRD. In Offenbach am Main, in Hessen, wuchs er auf und beendete seine Schullaufbahn 2001 mit der Fachhochschulreife. In Weimar, Thüringen, studierte er dann Medienkunst, dabei konzentrierte sich vor allem auf den Bereich Film und Video. Um sein Studium zu finanzieren arbeitete er parallel dazu bei der Bühnen- und Lichttechnik im Deutschen Nationaltheater Weimar. Nach seinen Praktika bei „Egoli Tossell“ in Berlin und bei „MAT“ in Hamburg, absolvierte er 2010 ein Auslandssemester in Istanbul, bei dem er sich vermehrt mit
experimenteller Videoproduktion, aber auch Malerei und Fotografie, auseinandersetzte. 2012 schloss er sein Studium an der Bauhaus-Universität Weimar mit Diplom ab. 2012 arbeitete er in Hamburg bei den Hamburger Kammerspielen als Regieassistent. 2013 zog er nach Leipzig und arbeitet seitdem zusammen mit dem Filmkollektiv „Vier Freunde Film“ als freischaffender Filmemacher.

Projektbeschreibung

1. Stoff im Wind (2010, Experimentalfilm, 11 Min)

Dieser Film entstand in Istanbul. Inspiriert von Beobachtungen und Gesprächen über Identität, Ideologie und Pathos. Zu sehen sind verschieden(e) bewegte Textilien. Ob Unterhosen an der Leine, Baustellenabdeckungen oder Nationalflaggen. Im Hintergrund blauer Himmel und viel Wind. Beim ewigen Versuch sich selbst über ein inszeniertes Zusammengehörigkeitsgefühl zu definieren, bleibt die Fahne der Nation ein tanzendes Stück Stoff im Wind, wie auch die Unterhose an der Leine.

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2. Vaddi und Ich (2012, Kurzspielfilm, 23 Min)

Vaclaf Harsa_Vaddi und ich_2012_Filmstill_SinnlichkeitJan kehrt nach dem Versuch, sich von den elterlichen Geldern frei zu machen, zu seinem Vater zurück. Dieser hat eine neue Familie.
Bei einem drückenden Abendessen, bei dem Jan versucht seinen Vater nach Geld zu fragen, lenkt dieser ab mit dem Vorschlag zu zweit „Spazieren“ zu gehen. Also machen sich Vater und Sohn auf in die Kneipe. In der Stammkneipe treffen sie auf alte Weggefährten des Vaters. Es werden Anekdoten ausgepackt, viel geraucht und getrunken. Es passiert das unglaubliche: der in sich gefangene, stille Jan wird von seiner Traumfrau angesprochen, Evelyn. Sie kritzelt ihm ihren Namen und Telefonnummer auf eine
Papier-Serviette. Durch ein handfestes Missverständnis eskaliert die feuchtfröhliche Stimmung zu einer Schlägerei. Vater und Sohn
fliehen aus der Kneipe. Während sie schnellen Schrittes die Mainbrücke passieren, erleidet der Vater einen Herzinfarkt. Der Sohn ist nicht im Stande seinen Vater auf den Beinen zu halten, sodass sie in der Mitte der Brücke zusammensacken und sitzen bleiben. Am nächsten Tag sitzen Vater und Sohn in einem Kaffee. Nach einer Weile stellt „Vaddi“ die Frage: Warum Jan eigentlich angerufen hat, womit er jetzt eigentlich ein Problem hat? Jan fragt seinen Vater nach Geld. Dieser steht auf gibt ihm ein paar Münzen zur Rechnung dazu. Der Vater verlässt seinen noch sitzenden Sohn und geht seiner Wege. Missmutig schaut Jan seinem Vater hinterher. Sein Vater hat ihn nicht verlassen, er ist immer bei ihm geblieben, er ist sein Freund.

Der Film ist in einem kontrastarmen Schwarz/Weiß gehalten und bedient sich einer lakonischen Dialogästhetik. Hier wird auf subtile Art die slawische Kultur in der westdeutschen Großstadt (Frankfurt/M) portraitiert. Ein grauer Blick auf die erträumte Freiheit in der westlichen Welt. Was hat Freiheit für einen Wert, ist man innerlich gefangen? Alle tragenden Rollen sind von Schauspielern slawischer Herkunft besetzt (Polen, Serben, Rumänen) und der Soundtrack ist inspiriert von  Instrumentalversionen tschechischer Liedermacher (Jaromir Nohavica). Weiter wird auf diese spezielle Migrations-Thematik nicht eingegangen. Ziel ist es den Rezipienten ein um sich greifendes Gefühl der Andersartigkeit spüren zu lassen und das daraus resultierende Gefühl der Isolation.

3. WESPEN (2011, Experimentalfilm, 59´54 Min)

Eine Mauer, ein Loch, eine Öffnung, ein Ein- oder Ausgang. Keine Bienen und schon gar keine Blumen. Wespen. Ein Wespennest. Im OFF Tischtennis spielende junge Menschen. Ping Pong.

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